Vielleicht geht es einem auch nur so, wenn man ein web.de – Postfach hat, aber ich frage mich: Ist auf der Welt tatsächlich so wenig los, dass man aus dem Tod von Michael Jackson wirklich jeden Tag eine neue Schlagzeile generieren muss?
Ich war nie ein Fan, aber trotzdem kann ich anerkennen, dass hier eine bedeutende Persönlichkeit der öffentlichen Wahrnehmung gestorben ist. Aber haben wir denn inzwischen von Todesursache, Beerdigungsspeisenfolge, Mordverdacht, Obduktionsbericht und Erbschaftsregelung bis hin zu den persönlichen Traumata anderer Stars, weil sie bei seiner Beerdigung schlecht gesungen haben, nicht jeden möglichen Aspekt eines Todesfalles abgefrühstückt?
Können zumindest die Medien (und die Facebook-Community) Michael Jackson jetzt nicht Mal in Frieden ruhen lassen?
Es nervt einfach!
Oder wird das so ablaufen, wie in den 90er Jahren mit Superman, als DC-Comics ihren verstaubten Helden dadurch zu neuem Erfolg geführt haben, dass sie ihn erst mit viel Brimborium sterben ließen, ihn dann mit noch mehr Brimborium beerdigten, ihn dann in mehreren verschiedenen Inkarnationen auferstehen und die Leser über Monate rätseln ließen, wer von diesen wohl der echte Superman sei, bis letzterer schließlich mit maximalem Brimborium auch wieder zum Leben erwachte?
Das wäre doch, nachdem sich die Superstars und Topmodells langsam abnutzen, die Idee für eine neue Castingshow: Die Welt sucht den auferstandenen King of Pop! Ist sein Talent an seine Geschwister übergegangen? Ist seine Seele in den Leib eines Barpianisten aus New Orleans oder eines Telefonverkäufers aus England gefahren? Hat er sich schon vor Jahren klonen lassen? War er in Wirklichkeit ein Vampir? Oder hat ein Erzengel persönlich den goldenen Deckel von seinem Sarg gerissen und “Jacko” zurück ins Reich der Lebenden geführt? Waren die zahlreichen Operationen von vorn herein nur dazu da, das Original von potentiellen Wiedergängern ununterscheidbar zu machen?
Seht Ihr, als ich mich vor ein paar Minuten hingesetzt habe, um dieses kleine Pamphlet zu schreiben, wollte ich eigentlich auf diese ganzen Aasgeier-Scherze verzichten. Aber web.de schafft es, dass ich über Personen und Ereignisse schreibe, über die ich eigentlich nicht einmal nachdenken will. Ich nenne das das Dieter-Bohlen-Phänomen. Ich glaube, dass dieser Mann eigentlich kaum echte Fans hat. Ich glaube, seine Medienpräsenz nährt sich vor allem dadurch, dass Dieter Bohlen 80% der Bevölkerung allein durch die Tatsache, dass man an seiner Fresse nicht vorbeikommt, derartig auf die Nerven geht, dass allein dieser Hass als Legitimation für die nächste Schlagzeile ausreicht. Ich unterstelle ihm und seinem Management weiterhin, dass die das genau wissen, und ihn absichtlich zum Buhmann des Feuilletons und der halbwegs geschmackssicheren Mehrheit des Deutschen Volkes stilisieren. Dieter Bohlen lässt einem keine andere Wahl, als ihn entweder irgendwie zu mögen oder zu hassen, man kann sich ihm gegenüber nicht neutral verhalten, weil er einem dazu zu penetrant von allen Leinwänden sein Zahnpastawerbungsgrinsen entgegenschleudert.
Und wieder einmal stehe ich dem Phänomen der Celebrities hilflos gegenüber. Denn gerade, sie nicht zu mögen, ist genau der Beitrag, den man leisten muss, um Dieter Bohlen, Paris Hilton und Heidi Klum im Fokus des Interesses zu halten. Roger Willemsens äußert charmante Entgleisung, dass er gerne “sechs verschiedene Sorten Scheiße aus dieser Frau herausprügeln” würde, hat leider auch nur dazu geführt, dass Heidis Management eine Gelegenheit hatte, sich über die “Gewaltandrohung gegen eine schwangere Frau” entrüstet zu zeigen. Und wieder genug Aufmerksamkeit generiert, um den Preis für die “Werbeinseln” im Topmodell-Sumpf in die Höhe zu treiben. Und man erinnert sich jetzt auch wieder daran, wer der Mann im blauen Anzug war, der früher so eine Talkshow hatte.
Bei aller Friedlebigkeit meiner Wenigkeit gibt es in den dunklen Winkeln meines Gemütes einen Teil, der sich diebisch darüber freuen würde, wenn endlich einmal jemand diese Drohungen wahr machte. Wenn endlich einmal ein Kandidat im Casting von DSDS eine Schusswaffe dabei hätte, und das, was Dieter Bohlen anstelle eines Hirns hat, über den billig gecasteten Rest seiner Jury verteilen würde. Aber nun hat uns der Fall Jackson leider gezeigt: Nicht einmal das würde helfen! Nicht einmal wenn sie tot sind hat man Ruhe vor denen! Vielleicht bleibt einem dann wirklich nichts anderes mehr, als Absätze wie diesen zu schreiben, in der Hoffnug, dadurch wenigstens den eigenen Aufmerksamkeits-Koeffizienten zu pushen…
Da wollt ich ja noch bescheid sagen: Bei Moviepilot habe ich einen kurzen Artikel über den Verbleib von David Faustino (Bud Bundy) geschrieben:
Für pubertierende Jungs in den Neunzigern gehörte Budrick “Bud†Bundy vielleicht zu den wichtigsten Bezugspunkten beim Erwachsenwerden. Während Hunderte von lauwarmen High-School-Komödien und die handelsübliche Sitcom einem beständig vorlogen, man könne alles schaffen, wenn man nur genug wolle, war es gut zu wissen, dass eine Show immer ehrlich blieb: Welches Pubertätsproblem einen gerade auch quälen mochte, ob Mädchen, Pickel, Jobs, Mädchen, Gruppenzwang, Unterleibshygiene, Schule oder Mädchen – mit Sicherheit war Bud Bundy bereits daran gescheitert, und das ließ einen hoffen. Nicht, dass es eines Tages besser würde, aber dass es irgendwie schon okay so war.
Jetzt ist Eine schrecklich nette Familie seit etwas mehr als zehn Jahren aus dem Programm und die Darsteller sind weiter gezogen….
Iranische Oppositionelle als “Discomiezen” und “Strichjungen des Finanzkapitals” – was sich anhört wie Mullah-Propaganda, stammt aus den Webforen der deutschen Linken. In ihrer Bewunderung für das islamistische Regime sind sie sich mit ihrem schärfsten Gegner einig: den Neonazis.
Vielleicht etwas pauschal der Artikel, deckt sich aber ziemlich mit meinen Diskussionen mit einigen selbsterklärten Linken, Postmodernen und Antifaschisten.
DISCLAIMER: Ich fühle mich genötigt nochmal zu betonen, dass ich ein Freund des Rechtes am geistigen Eigentum bin. Und sogar die Idee, dass eine zentrale Stelle das Kassieren und Verteilen von Tantiemen übernimmt, ist ja auf den ersten Blick nicht die Schlechteste.
Allerdings darf als bekannt vorrausgesetzt werden, dass Organisationen ab einer gewissen Größe – zumal wenn ihnen von staatlicher Seite eine Alleinstellung quasi garantiert ist – dazu neigen im Besten Falle bürokratische Ungetüme zu werden, im schlimmsten Fall dekadent und korrupt. Die Gema in ihrer jetzigen Form tut für das Gros der Musiker ungefähr so viel wie Gewerkschaften für Arbeitnehmer.
Wenn ein Künstler auf einem von ihm selbst veranstalteten Konzert seine eigene Musik spielt, so muss er die Gebühren für seine eigene Musik an die GEMA abführen und bekommt – im besten Fall – seine Gebühren, abzüglich der Verwaltungskosten der GEMA, zurück. Dieser “beste Fall” tritt jedoch eher selten auf. (…) Selbst wenn die Konzerte gut besucht sind, fließt oft weniger Geld an den Künstler zurück, als ihm eigentlich zustehen würde. (…) ein Hauptteil der GEMA-Einnahmen landet im “großen Topf” und aus ihm werden vor allem die Künstler bezahlt, die im Radio rauf und runter gespielt werden und die in den Verkaufshitparaden auf den obersten Plätzen stehen. Die Abgaben, die Konzertveranstalter für eine junge Nachwuchsband abführen müssen, landen so über die Umverteilungsmaschinerie der GEMA in den Taschen der Bohlens und Grönemeyers. (…)
Wenn der Veranstalter es nicht schafft, genügend Zuschauer für zu sein Konzert zu begeistern, so ist er doppelt gestraft. Ihm entgehen nicht nur Eintrittsgelder und Einnahmen aus dem Getränkeumsatz, er muss auch genauso viel GEMA-Gebühren abführen, wie bei einer ausverkauften Veranstaltung. Immer mehr Kneipiers oder Kleinveranstalter scheuen dieses Risiko und bieten entweder gar keine Live-Musik mehr an, wenn sie sich nicht sicher sein können, dass das Konzert sehr gut besucht ist, oder legen die GEMA-Gebühren auf die Künstler um.
Für Nachwuchskünstler ist es allerdings auch nicht eben attraktiv, wenn sie bei ihren Konzerten nicht nur kein Geld bekommen, sondern sogar Geld mitbringen müssen. Die Geschäftspraktiken der GEMA fördern so direkt und indirekt die Monokultur des Mainstreams.
Eine online-Petition zu eben dieser Problematik hat vor ein paar Tagen die 50.000er Grenze überschritten, wonach der Bundestag verpflichtet ist, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Wie ernst man dort derartige Eingaben nimmt, war ja erst kürzlich beim Thema Internetsperren zu beobachten. Da zu hoffen bleibt, dass dem Thema in diesem Rahmen eine gewisse öffentliche Aufmerksamkeit zuteil wird, mag sich das Zeichnen der Petition dennoch lohnen.
Ich habe gerade eine Stunde lang versucht, mir endlich auch eine fein ziselierte Polemik zu der Farce um das vorgestern verabschiedete Gesetz zur Schaffung von Internetsperren aus den Rippen zu leiern. Drauf geschissen. Spreeblick hat die Eckdaten und lesenswerte Links, der Freischwimmer [via] die vollständige namentliche Liste jener wahlweise ignoranten, opportunistischen oder paranoiden Politclowns, die alle zusammen nicht so viel essen können, wie ich kotzen möchte.
Im Übrigen sei auf die Möglichkeit hingewiesen, dem Bundespräsidenten, ohne dessen noch ausstehende Unterschrift das Gesetz bekanntlich nicht in Kraft treten kann, einen Gruß im Gästebuch zu hinterlassen und jenen, denen immer noch nicht klar ist, worum es hier eigentlich geht, Oliver Jungens Artikel in der FAZ [via] ans Herz gelegt.
Die Situation: Er ruft Sie an. Ihr passt es gerade nicht. Ihm ist das egal.
Er:
„Ich muss Dir unbedingt erzählen, was ich gestern erlebt habe. Ich hatte gehört, dass Gott in der Stadt wäre, und ich dachte mir, den könnte ich doch mal auf unser kleines Problem ansprechen.
Ich bin also zu ihm hin und als er gerade einen Augenblick Zeit hatte, meinte ich zu ihm, dass ich mich zwar nicht aufdrängen wollte, aber schon gerne eine Auskunft von ihm hätte. Er sieht mich an und sagt: Na dann, wie kann ich Ihnen helfen?
Ich sage: Es ist ja so, es gibt doch sicher jemanden, den Du für mich bestimmt hast, eine Frau halt, und weil ich jetzt schon Mitte Dreißig bin und sie noch immer nicht getroffen habe, dachte ich mir, wo Du schon Mal in der Stadt bist, ich frage einfach Mal, wann ich sie denn endlich treffe, weil dann könnte ich auch wesentlich besser für den nächsten Urlaub planen…
Und Er sieht mich an und fragt: Wie war der Name noch Mal? Ich sage meinen Namen und er klappt sein großes, goldenes Buch auf und schlägt nach unter K. Dann schaut er eine Weile und runzelt die Stirn und sagt: Das ist aber komisch, sie hätten der Frau schon vor über fünf Jahren begegnen sollen.
Und ich sage: Na, das lässt sich ja leicht aufklären. Wie heißt sie denn?
Und dann sagt er mir Deinen Namen.”
Er lässt eine dramatische Pause. Sie will etwas erwidern, hat die Länge der dramatischen Pause aber überschätzt.
Er:
Genau das habe ich auch gedacht! Ach die, sage ich, ja, die kenne ich, aber das kann doch nicht die Frau meines Lebens sein? So richtig zum Heiraten und Kinderkriegen? Ich meine, wir beide schaffen es nicht einmal, für eine Woche in Urlaub zu fahren, ohne dass wir uns am Ende angiften! Wie sollten wir denn zusammen…? – und so weiter. Aber er deutet einfach in sein Buch und sagt: Das ist die Frau. Wenn ihnen das nicht passt, dann kann ich da jetzt auch nichts machen.”
Sie:
„Hast du ihm gesagt, dass wir beide uns getrennt haben? Dass deine Traumfrau in einer neuen Beziehung glücklich ist und dass sie, auch wenn du das nicht einsehen willst, mir dir nichts mehr zu tun haben will?”
Er:
„Ja, klar, habe ich das gesagt. Aber ich meine: Das ist Gott! Für den sind solche Sachen Peanuts! Der muss sich normalerweise mit ganz anderen Kalibern rumschlagen. Und er sagt dann auch irgendwann zu mir: Also, wenn es euch Zweien zu mühsam wird: Bitteschön, dann lasst es bleiben. Es muss ja auch nicht jeder heiraten. Ihr könnt auch euer Leben lang alleine bleiben oder dem Falschen – wird ja heutzutage auch sehr gerne genommen. Ist mir egal. Mehr als euch beide füreinander bestimmen kann ich auch nicht. Ein Bisschen was müsst ihr schon auch dazutun. Und jetzt muss ich mich entschuldigen, denn es gibt auch noch Leute, die haben echte Probleme…
Und damit dreht er sich um und lässt mich stehen. Tja, das war`s.”
Sie:
„Und das musstest du mir jetzt unbedingt erzählen?”
Er:
„Ich dachte nur, es wäre nur fair, wenn du es auch weißt.”
Sie:
„Danke. Was würde ich nur ohne dich machen?”
Er:
„Dein Leben lang alleine bleiben oder den Falschen heiraten.”
Darauf hat die Welt gewartet: Die erste Dokusoap auf instant-eistee.de! Cabuflé – lebenslanger Vegetarier aus Überzeugung Versehen – versucht sich systematisch an verschiedensten Fleischgerichten.
Die Reihe wird über ein Jahr hinweg in unregelmäßigen Abständen fortgesetzt. Zum großen Finale gedenke ich, die Grillsaison 2010 in einer handelsüblichen Berliner Grünanlage mit der Bacon Explosion [via] zu eröffnen.
Anregungen und insbesondere Einladungen für weitere Episoden werden in den Kommentaren und unter Cabufle[ät]instant-eistee.de entgegengenommen.
Vielleicht sollte sich die Kultur also ein Beispiel nehmen an Opel und Co. und ganz selbstverständlich Rechte in der Politik einfordern, statt im vorauseilenden Gehorsam zu fürchten, dass die Etats schrumpfen.
Als ob nicht im Gegenteil die Warenwirtschaft diese schlechte Angewohnheit – ähnlich wie das Ausbeuten ewiger Praktikanten – vielmehr von euch abgeschaut haben könnte.
Als ob nicht seit Jahrzehnten ein ewiges Jammern gleich Muezzinsrufen aus den Elfenbeintürmen schallte, der Staat möge doch bitte, nein er müsse, sei moralisch verpflichtet, die Kultur zu fördern, ergo eure Mäuler zu stopfen, eure Leiber zu kleiden und eure freundlichen hellen Altbauwohnungen in ruhiger Lage zu heizen, weil ihr selbst euch dessen außer Stande seht.
Da unsere Volksvertreter nun so nebenbei ins Grundgesetz schrieben, sie würden dann in zwölf Jahren mal aufhören mit dem Schuldenmachen, setzt ihr noch einen drauf, und statt die Obrigkeit deswegen zu verhöhnen, wie es den Dichtern und Gauklern zu Gesicht stünde, tut ihr mit ernster Miene so als habe dieses Musterbeispiel an politischer Effekthascherei tatsächlich irgend etwas zu bedeuten und schreit mit der euch eigenen Versorgungsmentalität noch etwas lauter als sonst.
Im Gestus des satten Arschlochs westlich-mittelständischer Provenienz, dem der Strom aus der Steckdose kommt und das Essen vom Supermarkt meint ihr, der Staat solle um Himmels Willen weiter misswirtschaften, bevor ihr nur eine Probebühne schließen müsstet, nur ein Symposium weniger abhalten, oder jenen bürokratischen Wasserkopf trockenlegen, der ohnehin mehr als die Hälfte aller Gelder verschlingt, ehe sie bei den Künstlern ankommen.
Und einmal mehr sollt ihr euch deshalb von mir und Meinesgleichen fragen lassen:
Ist es euch jemals in den Sinn gekommen, dass der Konsum von Kulturgütern irgendeiner Art zwar ein Menschenrecht sein mag (und der HartzIV-Satz unter anderem deshalb menschenunwürdig ist, weil er Empfänger eben davon ausschließt), das Schaffen von Kulturgütern zum Broterwerb jedoch ein Luxus?
Dass Kunst, die zu anderem gut ist als nur den Pöbel zu belustigen (und den Pöbel Belustigen ist keine Schande – es ist ehrliche harte Arbeit, für die der Pöbel letztlich immer einen angemessenen Preis zu zahlen bereit sein wird), dem Künstler letztlich Lohn genug zu sein hat, ein Ding von Leidenschaft und Ehre und nicht ein Dienst, den man irgendjemandem – und zuallerletzt dem Staat – erweist?
Dass Nahrung, Kleidung und ein Dach über dem Kopf also ein wünschenswerter Nebeneffekt solcher Kunst sein mögen, aber niemals deren eigentliches Ziel und noch weniger deren Bedingung?
Dass jeder Künstler, der sich von öffentlichen Geldern und somit letztlich dem Wohlwollen der Herrschenden abhängig macht, freiwillig sein edelstes Recht, namentlich die Freiheit von staatlicher Einflussnahme aufgibt?
Eure geistige Armut kotzt mich an. Ihr habt nichts begriffen.
Wer sich zu fein ist, im Zweifel entweder den Pöbel zu belustigen oder kellnern zu gehen, hätte mal lieber was Anständiges lernen sollen!
Und auch zu dem angeblich schlechtesten lebenden Regisseur könnten hier mal ein paar Worte fallen:
Bisher betrachtete ich Uwe Boll mit, sagen wir: wohlwollender Gleichgültigkeit. Die wenigen Filme von ihm, die ich bisher gesehen habe sind zwar alles andere als gut aber auch nicht außergewöhnlich schlecht. Zeitgenössische B-Movies eben, nicht völlig ohne Charme. Bolls negative Reputation scheint vor allem daher zu rühren, dass er sich durch seine Spezialisierung auf billige und schnell heruntergekurbelte Videospieladaptionen mit einer leidenschaftlichen, gut vernetzten und ergo schlagkräftigen Community angelegt hat: Den Nerds. Vielleicht die unterschätzteste Lobby überhaupt.
Im Creative Screenwriter Interview jedenfalls kommt er als sympathischer Freak rüber, dem ich mich auf Anhieb deutlich verbundener fühle als dem Großteil der angesehenen Blockbuster- und/oder Arthouseregisseure unserer Generation.
Der 9/11-Klamauk Postal und Bolls frühe deutsche Produktionen Amok und German Fried Movie stehen ab heute ganz weit oben auf meiner Liste.