Fremdschrieb: David Faustino, der Mann der Bud Bundy war


Cabuflé; 2009-07-07

Da wollt ich ja noch bescheid sagen: Bei Moviepilot habe ich einen kurzen Artikel über den Verbleib von David Faustino (Bud Bundy) geschrieben:

Für pubertierende Jungs in den Neunzigern gehörte Budrick “Bud” Bundy vielleicht zu den wichtigsten Bezugspunkten beim Erwachsenwerden. Während Hunderte von lauwarmen High-School-Komödien und die handelsübliche Sitcom einem beständig vorlogen, man könne alles schaffen, wenn man nur genug wolle, war es gut zu wissen, dass eine Show immer ehrlich blieb: Welches Pubertätsproblem einen gerade auch quälen mochte, ob Mädchen, Pickel, Jobs, Mädchen, Gruppenzwang, Unterleibshygiene, Schule oder Mädchen – mit Sicherheit war Bud Bundy bereits daran gescheitert, und das ließ einen hoffen. Nicht, dass es eines Tages besser würde, aber dass es irgendwie schon okay so war.

Jetzt ist Eine schrecklich nette Familie seit etwas mehr als zehn Jahren aus dem Programm und die Darsteller sind weiter gezogen….

Der ganze Artikel auf moviepilot.de

Im übrigen bittet mein Kollege Oliver um freundliche Beachtung seines Brüno-Testes Wie schwül bist du?

Falls es jemanden interessiert: Cabuflé ist zu 75% schwül. Als ob wir das nicht schon immer gewusst hätten…

Geh ma’ Gebühr zahlen!


Cabuflé; 2009-06-26

DISCLAIMER: Ich fühle mich genötigt nochmal zu betonen, dass ich ein Freund des Rechtes am geistigen Eigentum bin. Und sogar die Idee, dass eine zentrale Stelle das Kassieren und Verteilen von Tantiemen übernimmt, ist ja auf den ersten Blick nicht die Schlechteste.

Allerdings darf als bekannt vorrausgesetzt werden, dass Organisationen ab einer gewissen Größe – zumal wenn ihnen von staatlicher Seite eine Alleinstellung quasi garantiert ist – dazu neigen im Besten Falle bürokratische Ungetüme zu werden, im schlimmsten Fall dekadent und korrupt. Die Gema in ihrer jetzigen Form tut für das Gros der Musiker ungefähr so viel wie Gewerkschaften für Arbeitnehmer.

Beispiele dafür hat Jens Berger auf Telepolis zusammengetragen:

Wenn ein Künstler auf einem von ihm selbst veranstalteten Konzert seine eigene Musik spielt, so muss er die Gebühren für seine eigene Musik an die GEMA abführen und bekommt – im besten Fall – seine Gebühren, abzüglich der Verwaltungskosten der GEMA, zurück. Dieser “beste Fall” tritt jedoch eher selten auf.  (…) Selbst wenn die Konzerte gut besucht sind, fließt oft weniger Geld an den Künstler zurück, als ihm eigentlich zustehen würde. (…) ein Hauptteil der GEMA-Einnahmen landet im “großen Topf” und aus ihm werden vor allem die Künstler bezahlt, die im Radio rauf und runter gespielt werden und die in den Verkaufshitparaden auf den obersten Plätzen stehen. Die Abgaben, die Konzertveranstalter für eine junge Nachwuchsband abführen müssen, landen so über die Umverteilungsmaschinerie der GEMA in den Taschen der Bohlens und Grönemeyers. (…)

Wenn der Veranstalter es nicht schafft, genügend Zuschauer für zu sein Konzert zu begeistern, so ist er doppelt gestraft. Ihm entgehen nicht nur Eintrittsgelder und Einnahmen aus dem Getränkeumsatz, er muss auch genauso viel GEMA-Gebühren abführen, wie bei einer ausverkauften Veranstaltung. Immer mehr Kneipiers oder Kleinveranstalter scheuen dieses Risiko und bieten entweder gar keine Live-Musik mehr an, wenn sie sich nicht sicher sein können, dass das Konzert sehr gut besucht ist, oder legen die GEMA-Gebühren auf die Künstler um.

Für Nachwuchskünstler ist es allerdings auch nicht eben attraktiv, wenn sie bei ihren Konzerten nicht nur kein Geld bekommen, sondern sogar Geld mitbringen müssen. Die Geschäftspraktiken der GEMA fördern so direkt und indirekt die Monokultur des Mainstreams.

Eine online-Petition zu eben dieser Problematik hat vor ein paar Tagen die 50.000er Grenze überschritten, wonach der Bundestag verpflichtet ist, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Wie ernst man dort derartige Eingaben nimmt, war ja erst kürzlich beim Thema Internetsperren zu beobachten. Da zu hoffen bleibt, dass dem Thema in diesem Rahmen eine gewisse öffentliche Aufmerksamkeit zuteil wird, mag sich das Zeichnen der Petition dennoch lohnen.

Es ist spät…


Cabuflé; 2009-06-20

090618b1Grafik: Mediengestalter [via]

Ich habe gerade eine Stunde lang versucht, mir endlich auch eine fein ziselierte Polemik zu der Farce um das vorgestern verabschiedete Gesetz zur Schaffung von Internetsperren aus den Rippen zu leiern. Drauf geschissen. Spreeblick hat die Eckdaten und lesenswerte Links, der Freischwimmer [via] die vollständige namentliche Liste jener wahlweise ignoranten, opportunistischen oder paranoiden Politclowns, die alle zusammen nicht so viel essen können, wie ich kotzen möchte.

Im Ãœbrigen sei auf die Möglichkeit hingewiesen, dem Bundespräsidenten, ohne dessen noch ausstehende Unterschrift das Gesetz bekanntlich nicht in Kraft treten kann, einen Gruß im Gästebuch zu hinterlassen und jenen, denen immer noch nicht klar ist, worum es hier eigentlich geht, Oliver Jungens Artikel in der FAZ [via] ans Herz gelegt.

Neulich, in der Stadt…


Sims Alabim; 2009-06-17

Dramatis Personae: Er & Sie

Die Situation: Er ruft Sie an. Ihr passt es gerade nicht. Ihm ist das egal.

Er:

„Ich muss Dir unbedingt erzählen, was ich gestern erlebt habe. Ich hatte gehört, dass Gott in der Stadt wäre, und ich dachte mir, den könnte ich doch mal auf unser kleines Problem ansprechen.

Ich bin also zu ihm hin und als er gerade einen Augenblick Zeit hatte, meinte ich zu ihm, dass ich mich zwar nicht aufdrängen wollte, aber schon gerne eine Auskunft von ihm hätte. Er sieht mich an und sagt: Na dann, wie kann ich Ihnen helfen?

Ich sage: Es ist ja so, es gibt doch sicher jemanden, den Du für mich bestimmt hast, eine Frau halt, und weil ich jetzt schon Mitte Dreißig bin und sie noch immer nicht getroffen habe, dachte ich mir, wo Du schon Mal in der Stadt bist, ich frage einfach Mal, wann ich sie denn endlich treffe, weil dann könnte ich auch wesentlich besser für den nächsten Urlaub planen…

Und Er sieht mich an und fragt: Wie war der Name noch Mal? Ich sage meinen Namen und er klappt sein großes, goldenes Buch auf und schlägt nach unter K. Dann schaut er eine Weile und runzelt die Stirn und sagt: Das ist aber komisch, sie hätten der Frau schon vor über fünf Jahren begegnen sollen.

Und ich sage: Na, das lässt sich ja leicht aufklären. Wie heißt sie denn?

Und dann sagt er mir Deinen Namen.”

Er lässt eine dramatische Pause. Sie will etwas erwidern, hat die Länge der dramatischen Pause aber überschätzt.

Er:

Genau das habe ich auch gedacht! Ach die, sage ich, ja, die kenne ich, aber das kann doch nicht die Frau meines Lebens sein? So richtig zum Heiraten und Kinderkriegen? Ich meine, wir beide schaffen es nicht einmal, für eine Woche in Urlaub zu fahren, ohne dass wir uns am Ende angiften! Wie sollten wir denn zusammen…?  – und so weiter. Aber er deutet einfach in sein Buch und sagt: Das ist die Frau. Wenn ihnen das nicht passt, dann kann ich da jetzt auch nichts machen.

Sie:

„Hast du ihm gesagt, dass wir beide uns getrennt haben? Dass deine Traumfrau in einer neuen Beziehung glücklich ist und dass sie, auch wenn du das nicht einsehen willst, mir dir nichts mehr zu tun haben will?”

Er:

„Ja, klar, habe ich das gesagt. Aber ich meine: Das ist Gott! Für den sind solche Sachen Peanuts! Der muss sich normalerweise mit ganz anderen Kalibern rumschlagen. Und er sagt dann auch irgendwann zu mir: Also, wenn es euch Zweien zu mühsam wird: Bitteschön, dann lasst es bleiben. Es muss ja auch nicht jeder heiraten. Ihr könnt auch euer Leben lang alleine bleiben oder dem Falschen  – wird ja heutzutage auch sehr gerne genommen. Ist mir egal. Mehr als euch beide füreinander bestimmen kann ich auch nicht. Ein Bisschen was müsst ihr schon auch dazutun. Und jetzt muss ich mich entschuldigen, denn es gibt auch noch Leute, die haben echte Probleme…

Und damit dreht er sich um und lässt mich stehen. Tja, das war`s.”

Sie:

„Und das musstest du mir jetzt unbedingt erzählen?”

Er:

„Ich dachte nur, es wäre nur fair, wenn du es auch weißt.”

Sie:

„Danke. Was würde ich nur ohne dich machen?”

Er:

„Dein Leben lang alleine bleiben oder den Falschen heiraten.”

Fortsetzung folgt…?

Dr. Uwe Boll im Gespräch


Cabuflé; 2009-06-09

Es wurde ohnehin so langsam Zeit mal auf den Creative Screenwriting Magazine Podcast hinzuweisen.

Und auch zu dem angeblich schlechtesten lebenden Regisseur könnten hier mal ein paar Worte fallen:

Bisher betrachtete ich Uwe Boll mit, sagen wir: wohlwollender Gleichgültigkeit. Die wenigen Filme von ihm, die ich bisher gesehen habe sind zwar alles andere als gut aber auch nicht außergewöhnlich schlecht. Zeitgenössische B-Movies eben, nicht völlig ohne Charme. Bolls negative Reputation scheint vor allem daher zu rühren, dass er sich durch seine Spezialisierung auf billige und schnell heruntergekurbelte Videospieladaptionen mit einer leidenschaftlichen, gut vernetzten und ergo schlagkräftigen Community angelegt hat: Den Nerds. Vielleicht die unterschätzteste Lobby überhaupt.

Im Creative Screenwriter Interview jedenfalls kommt er als sympathischer Freak rüber, dem ich mich auf Anhieb deutlich verbundener fühle als dem Großteil der angesehenen Blockbuster- und/oder Arthouseregisseure unserer Generation.

Der 9/11-Klamauk Postal und Bolls frühe deutsche Produktionen Amok und German Fried Movie stehen ab heute ganz weit oben auf meiner Liste.

Fliesentisch! Fliesentisch!


Cabuflé; 2009-06-04

Dirk vom Kompetenzcenter dokumentiert ebenda in einer beachtlichen Fleißarbeit die hohe Fliesentischdichte im zeitgenössischen Unterschichtenfernsehen.

Stefan Niggemeier schreibt in ähnlichem Zusammenhang:

Persönlich kenne ich exakt null Menschen, die einen Fliesentisch ihr eigen nennen (…) Aber das entspricht ja genau der Zahl der Menschen, die ich kenne, die schon mal bei „Mitten im Leben”, „Erwachsen auf Probe” oder in ähnlichen Sendungen mitgewirkt haben.

Ich wüsste da spontan jetzt auch niemanden. Aber ist das nicht schade? Hätte der Fliesentisch nicht besseres verdient, als die Wohnstuben junger Prekarier im Privatfernsehen zu zieren?

Es mag daran liegen, dass ich irgendwo in meinem Hinterkopf die nebulöse Erinnerung ausgrub an Cabuflés nicht mal zehnjährige Kinderfinger, die einst – wann und wo kann ich nicht sagen –  fasziniert die Fuge zwischen zwei Fliesen eines Fliesentisches erkundeten (populärpsychologische Sticheleien werden in den Kommentaren entgegen genommen).

Vielleicht wirkt die Verwendung von Fliesen als Möbeloberfläche im Zeitalter von Furnier und Pressspan auch einfach ehrlicher als ein beliebiger leidlich an Holzoptik gemahnender Kunststoff.

Wie auch immer – fest steht jedenfalls: Ich will einen Fliesentisch! Unbedingt! Ganz dringend! Jetzt sofort! Hat irgendjemand einen über oder kennt jemanden?

Stefan Niggemeier kann mir offenbar schon mal nicht weiterhelfen…

***

Und wo wir gerade dabei sind, möchte ich gerne noch auf Niggemeiers großartigen Artikel zu RTLs neuestem Unfug “Erwachsen auf Probe” hinweisen, der die heute übliche Entfremdung zwischen Medienmachern und ihren (potenziellen) Konsumenten exemplarisch illustriert:

Es war in der Diskussion faszinierend zu sehen, wie die Kinderschützer mit großer Naivität glaubten, dass eine Sendung, die RTL eine „Dokumentation” nennt, das tatsächliche Geschehen dokumentiert. Und wie die Fernsehleute mit ebenso großer Betriebsblindheit nicht glauben konnten, dass jemand annehmen könnte, dass das, was RTL in so einer Show zeigt, eine größtmögliche Annäherung an die Wirklichkeit wäre — und nicht vor allem den üblichen Inszenierungs-Regeln folgen würde.

Wissenschaft und Medien


Malibu Aircraft; 2009-05-20

Schöner Artikel im exzellenten Blog Bad Science von Ben Goldacre über den Missbrauch wissenschaftlicher Studien in den Medien.

[…]”This is how I think it works. Journalists have a 1950s B-movie view of science. To them, it offers a feeling tone of cold, unquestionable truth that can be used to paste a veneer of objectivity over any moral prejudice you might have,”[…]

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Gilliam kann’s nicht lassen…


Cabuflé; 2009-05-15

Nochmal zur Erinnerung:

Terry Gilliam versucht seit Jahrzehnten, eine Adaption von “Don Quixote” auf die Leinwand zu bringen. Als er 2000 anfing zu drehen, sah das so aus:

Youtube-Direktlink

In Kurzform: Zu wenig Geld von Anfang an – kranker Hauptdarsteller – Sandsturm am Set – Versicherungsprobleme – Abbruch nach gut einer Woche Dreh.

Es ist nunmehr offiziell, dass die renommierte Independentklitsche Recorded Picture Company, die auch Gilliams “Tideland” produzierte, die Vorproduktion für “The Man who killed Don Quixote” anlaufen lässt.

Mr. Beaks von AICN spricht mir aus der Seele:

Dear God,

Please let Terry Gilliam finish his movie this time. I’m serious. Leave the man alone. This isn’t funny anymore.

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Allgemein gehaltenes Interview mit Christopher Hitchens


Malibu Aircraft; 2009-04-29

Teil 1 von 6 (Rest direkt unter “Ähnliche Videos”, Verzeihung für meine Faulheit)
Hitchens ist imo noch ein gutes Stück radikaler was Anti-Religiösität angeht als Dawkins, auch moderaten Religiösen gegenüber, einer der vielen Standpunkte, die ich mit ihm nicht teile. Nichtdestotrotz ein hoch intelligenter Mann mit komplexen Meinungen, der die faszinierende Eigenschaft hat, dass es ungeheuer Spaß macht ihm zuzuhören oder ihn zu lesen, auch wenn man nicht mit ihm übereinstimmt.

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Schön wär´s…


Sims Alabim; 2009-04-02

Leider bin ich darauf einen Tag zu spät gestoßen. Aber weil es doch sehr schön gemacht ist, und eine ernsthafte Idee dahinter steckt, will ich es unseren werten Lesern nicht vorenthalten.

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