Ehrliche Filmposter


Cabuflé; 2009-01-19

Und weiter geht die fröhliche Zweitverwertung von Fünf-Filmfreunde-Links:

Grandios!

Categories : Kultur  Links  Medien  Schmankerln

Ohne Worte!


Cabuflé; 2009-01-07

Zum Jahreswechsel


Sims Alabim; 2009-01-01

Wenn die Winterstürme kommen,
wo wirst du sein?
Wo wirst du stehen wenn der Nordwind fällt
Und die Sonne sich für immer hinter Wolken stiehlt?

Werden deine Hände,
zum Gebet an verschollene Götter gefaltet,
die klammen Finger über Kreuz
in der Kälte erstarren?
Oder werden sie,
dem Biss des Eises trotzend,
an den gefrorenen Tauen ziehen,
bis die Segel sich entfalten?

Werden deine Augen,
aus Furcht vor der Dunkelheit,
in die Flammen des letzten Herdfeuers starren,
bis die erloschenen Scheite
in der Finsternis verglimmen?
Oder werden sie in den Himmel blicken
um zwischen den Wolkenfetzen den Nordstern zu erspähen,
der deinen Kurs bestimmt?

Werden deine Füße,
in Fell und Leder gewickelt,
schwer einsinken in den tiefen Schnee,
und ihren Dienst versagen?
Oder werden sie,
barfuss und mit erfrorenen Zehen
auf schwankenden Planken Halt suchen
und sich wie Affenhände in die Wandten krallen?

Wird dein Mund
ein vergessenes Schlaflied murmeln,
ehe er deinen letzten Atem
als dünnes Wölkchen ins Nirgendwo entlässt?
Oder wird er gegen den Wind anschreien,
der dir wie Messer in die Kehle fährt,
bis jeder deine Worte hört:
„Steuerbord ist Land in Sicht”?

Wird dein Herz
sich mit den fallenden Schneeflocken zur Ruhe legen,
und nichts mehr begehren,
dass die Eiswinde es auslöschen können,
wie ein Kind eine Kerze ausbläst?
Oder wird es weiterschlagen,
im Takt der stampfenden Wellen,
in der Hoffnung
auf einen nächsten Sommer?

Wenn die Winterstürme kommen,
und der Nordwind fällt,
was wirst du tun?
Im Hafen bleiben oder hinaus auf See?
Lässt du sie Schnee auf deinen Grabstein wehen
Oder dich von ihnen tragen,
wie sie dich auch peitschen mögen,
zum Aufgang einer neuen Sonne?

Categories : Kultur

gedischtedes gedischt


Malibu Aircraft; 2008-12-06

helfen wollen
und verstehn,
während sich die träne hebt.
nur was bleibt,
wenn nichts mehr für kindheit steht?

schreiben wollend
und erfahrend
halte ich heut nacht die wacht.
frage unerfahren
und belehrend:
ist jede kunst aus leid gemacht?

küssen wollend,
hände haltend,
was auch immer in dir strebt.
sei genauso unverfroren
wie als wärst du nie verlebt.

Vollwertkost


Cabuflé; 2008-12-04
Categories : Kultur  Lebensart  Schmankerln

Monty Python: Wir haben verstanden!


Cabuflé; 2008-11-19
Categories : Kultur  Medien  Schmankerln

Von Helden und Clowns


Cabuflé; 2008-11-15

Hier nun wie versprochen mein Senf auf das neue Bat-Würstchen.

DISCLAIMER: Das letzte Mal, dass ich ein Batman Comic in der Hand hatte, dürfte in der Grundschule gewesen sein, und vermutlich handelte es sich um ein besonders billiges irrelevantes Franchise-Exemplar. Auch wenn ich mir im klaren darüber bin, dass ich dies schnellstmöglich ändern sollte: Ich habe nicht die geringste Ahnung von der Comicfigur Batman. Mein Bezug zu dem Character und dem zugehörigen Universum beschränkt sich auf die rührend billige Kultserie mit Adam West (dem deutschen Publikum auch als der auf Filmlänge geprügelte Zusammenschnitt Batman hält die Welt in Atem bekannt), die emmygekrönte Zeichentrickserie aus den Neunzigern und vor allem die beiden grandiosen Spielfilme von Tim Burton.

Mit letzteren wären wir auch schon beim Thema. Meine Freunde, Kollegen, Liebhaber und Todfeinde (andere Leute lesen dieses Blog vermutlich ohnehin nicht) wissen, wie sehr ich Burton bewundere, was es mir prinzipiell schon mal nicht leicht macht, eine abweichende Batman-Interpretation auch nur in Betracht zu ziehen. Deshalb habe ich auf Batman Begins wohlweißlich verzichtet.

Nachdem aber auch meine Hype- und Blasenresistenz ihre Grenzen hat, beschloss ich mir den Dark Knight anzutun und zwar so offen und unvoreingenommen wie es nur geht.

Ach ja: stellenweise Spoilergefahr!

Ich will mich also gar nicht mit geschmäcklerischen Albernheiten wie dem SUV-Batmobil, der klinisch geleckten Bathöhle oder dem NuMetal-Fledermauslogo aufhalten. Alles Sachen, die mir nicht sonderlich gefallen, im Rahmen einer ästhetischen Neuinterpretation des Stoffes allerdings durchaus machbar sind. Und nachdem im Vorbeigehen auch noch anerkannt werden soll, dass der Film als unterhaltsamer Actionkracher auf hohem Niveau hervorragend funktioniert und nachdem ich betont wissen will, welche Freude es war, Michael Caine nach Children of Men erneut auf der großen Leinwand zu sehen, muss ich der unkritischen Baggage, die den Dark Knight zum Jahrhundertwerk hochjazzt sogar in einem Punkt vollständig recht geben:

Der Joker!

Anders als der Batzman (dessen Kritik ich im Übrigen wärmstens empfehle), sehe ich diesen kleinen fiesen Psycho als absolut ebenbürtig mit dem was Burton und Nicholson 1989 geschaffen haben. Heath Ledger balanciert gekonnt zwischen Charge und Charakter und präsentiert uns einen kleinen fiesen dreckigen Wichser, der ähnlich wie der Scorpio Killer aus Dirty Harry gerade deshalb so gut funktioniert, weil für seine Bosheit kein Kontext existiert, der Erklärungsversuche und damit letztlich eine Relativierung des von ihm ausgehenden Terrors anbieten würde.
Im Gegensatz zu Scorpio jedoch, der durch seine zur Schau gestellte Armseligkeit den gerechten Hass des Publikums auf sich zieht und uns als Zusachauer kompromisslos auf Callahans Law-and-Order-Linie einschwört, ist der Joker mit seiner stylishen Aufmachung, all den heroischen Kamerawinkeln, Zeitlupen und trockenen Onelinern, die Nolan ihm spendiert, zu allem Überfluss auch noch eine verdammt coole Sau – der eigentliche Held des Films. Leider degradiert er damit Batman zum Pausenclown.

Nun warten ordentliche Heldenepen ja traditionell mit liebevoll gestalteten Bösewichtern auf – schließlich soll sich ein Superheld, der diese Bezeichnung verdient, nicht mit einem x-beliebigen Suppenkasper kloppen. Umgekehrt wünscht man aber eben auch einem Schurken wie dem Joker einen Gegner, der mehr drauf hat als seine aufrechte Haltung, ein Arsenal an cleveren Gadgets und eine nach unten gepitchte Stimme.
Wenn Michael Keaton in Batman und Batman Returns einsam in einem viel zu großen Salon zu Abend aß und mit seinem kauzigen Butler Zwiegespräche hielt, ahnte man nur zu deutlich, dass dieser Mann auf den dunklen Straßen Gothams letzlich einen Stellvertreterkrieg führte, dass sein Kostüm nicht nur dem Schutz seiner Privatidentität diente, sondern tiefe seelische Wunden verbarg, dass Batman jene Macht ausübte, die Bruce Wayne trotz seines Reichtums versagt blieb.
Bei dem eindimensionalen Strahlemann, den ein chronisch unterforderter Christian Bale hier gibt, muss man sich vielmehr fragen, warum er sich nicht einfach eine kleine Privatarmee leistet, die unter dem Beifall der Bevölkerung in Gotham aufräumt, während Bruce Wayne sich mit seinen russischen Ballettschneckchen die Zeit vertreibt oder der kleinen Anwältin endlich das Leben bietet, dass sie sich wünscht (“Die kleine Anwältin” halte ich übrigens tatsächlich für eine adäquate Charakterisierung dieser bemerkenswert eindimensionalen Frauenfigur, deren Aufgabe sich darauf beschränkt, die Beziehung zwischen zwei Männern zu verkomplizieren, hin und wieder ein bisschen zu weinen, zu zicken und in Gefahr zu geraten und schließlich unspektakulär geopfert zu werden).
Was den Bösewicht so bemerkenswert macht – der Verzicht auf Komplexität – funktioniert beim Helden eben gerade nicht. Zumindest nicht so wie Nolan und seine beiden Co-Autoren Jonathan Nolan und David S. Goyer es hier vormachen.

Die Ästhetik des Films, die sich hier und da eine Prise Neo-Noir leistet, ansonsten aber jegliche Überhöhung oder Stilisierung geflissentlichst vermeidet, tut ein übriges, um der Heldenfigur noch die letzte Plausibilität zu nehmen. Anders als der Joker, der sich dank des verwischten Make-Up und der generell – im Vergleich zum Comicvorbild – eher dezenten Aufmachung organisch in das konventionelle Thriller-Setting einfügt, stolpert Batman wie ein hoch aufgeschossener Lord Helmchen durch Chicago, das hier offenbar aus irgendeinem Grund “Gotham City” heißt. Nach der grandiosen Eröffnungssequenz fragte ich mich ernsthaft, was plötzlich der Typ in dem Fledermauskostüm da soll…
Ähnliches gilt leider für Twoface. Speziell um diese – für sich genommen bemerkenswerte – Design- und Effektleistung ist es echt schade. Ähnlich wie um all die großartigen Schauspieler, einzelne Kameraeinfälle und vieles andere.

Was sonst noch zu Twoface zu sagen wäre? Nichts! Er interessiert mich nicht. Genauso wenig wie den Autorenstab, der beim Versuch ein Epos zu schaffen, scheinbar zum Ende hin die Lust oder zumindest den Überblick verloren hat, so dass dieser Film trotz seiner epischen Länge am Ende immer noch seltsam gehetzt daher kommt und dramaturgisch aus allen Nähten zu Platzen scheint.

Im Übrigen und bei aller Liebe zu moralischer Ambivalenz: Hätte man sich nicht entscheiden können, ob die Bürger Gothams nun so gutherzig und moralisch sind, dass sie sogar das eigene Leben und das diverser Mitmenschen opfern wollen, um das von ebenso vielen Schwerverbrechern zu schonen, oder doch so blöde und unberechenbar, dass man sie über Dents Ende belügen muss? Diese Scheinheiligkeit verhagelte mir sogar noch den doch eigentlich gut gelungenen Schluss.

Ach ja, und wenn irgendjemand bei Gelegenheit Hans Zimmer endlich mal umweltgerecht entsorgen könnte, wäre ich sehr dankbar!

…so, Kollege Sims. Jetz lass ma sehen!

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Wir haben Halloween…


Cabuflé; 2008-11-01

…und kein Fernsehsender zeigt Nightmare before Christmas.

Armes Deutschland!

Ihre empfohlene Tagesration Schwachsinn


Sims Alabim; 2008-10-17

Das Deutsche Volk ist ja dafür verschrieen, dass das Einhalten von Regeln und Vorschriften ihm besonders im Blut läge. Ich glaube aber, dass auch bei uns die Empfehlung dabei ist, die Vorschrift abzulösen.

Navigationssysteme empfehlen uns mittlerweile beim Autofahren nicht nur Routen, sondern auch Geschwindigkeiten oder das Ansteuern einer Raststätte. Wenn wir uns erst alle daran gewöhnt haben, diese Geräte nicht mehr militärisch “Navigationssysteme” sondern eher “driving consultants” zu nennen, werden Verkehrsregeln auch nicht mehr diese Wichtigkeit haben, und wir werden auch das rote Licht einer Ampel eher als Empfehlung begreifen, jetzt den Anderen Vortritt zu lassen, die aber nicht bindend ist. Andere Völker Europas (ich nenne jetzt keine Namen) haben uns das ja schon lange vorgemacht.

Das Internet ist natürlich Vorreiter auf diesem Gebiet. Members, die diesen Porno mehrfach angesehen haben, interessierten sich auch für … oder: Kunden, die sich dieses Potenzmittel bei uns bestellt haben, hatten im Bett auch große Freude mit …

Und auch Politiker haben die Gesetze, für deren Erlassung und Einhaltung sie letztlich verantwortlich sind, für sich selbst auch immer eher als Handlungsempfehlungen verstanden, die in einer modernen Gesellschaft wie der unseren eigentlich auf die Situation des Individuums jeweils abgestimmt werden sollten.

Was die körperliche Gesundheit angeht, sind wir schon bestens versorgt: Auf dem Tablett, auf dem man sein Maxi-XXL-Sparmenü in den (empfohlenen) Raucherbereich des „Lokals“ tragen kann, sind die Kalorien, die man mit dieser Mahlzeit zu sich nimmt, fein säuberlich zum späteren Ausgleich durch Squash oder Tennis aufgelistet. Doch bei all den Fitness- und Diätplänen, bei all den empfohlenen Tagesrationen an Vitaminen, Kohlehydraten, Fetten und Schwermetallen, die allesamt in einem einzigen Joghurt vereint worden sind, frage ich mich doch, wie es eigentlich um unsere geistige Gesundheit bestellt ist.

Wann legt endlich Mal jemand die empfohlene Tagesration an Schwachsinn fest, der ein Mensch sich aussetzen darf, um nicht zum willenlosen Tölpel zu verkommen oder zum Amokläufer zu werden? Wann entwirft jemand einen Diätplan, der uns zum Beispiel vorschlägt, am Tag nicht mehr als 15 Videos auf YouTube zu sichten, und dafür nicht ohne den Konsum von wahlweise einem Zeitungsartikel oder einem Kapitel in einem nicht illustrierten Buch Schlafen zu gehen?

Wenn mir Marcel Reich-Ranicki in seiner Diskussionsshow mit den Fernsehintendanten nicht zuvor kommt, würde ich mich selbst dazu anbieten, ein Punktesystem zu entwerfen, an dem man sich orientieren kann. Eine Schlagzeile auf web.de würde zum Beispiel 5 Schwachsinnspunkte bekommen, eine komplette Folge DSDS läge bei etwa 100, das entspräche dann 5 Minuten von Kanal Telemedial oder dem Klatschteil der Bildzeitung. Wer die empfohlene Tagesdosis von etwa 75 Punkten überschreitet, dem wird empfohlen, sein Konto mit Dingen auszugleichen, die Minuspunkte haben, etwa einem Live-Album von Konstantin Wecker oder der Lektüre dieses Blogs. Dann wird man schon bald Menschen, von denen man es niemals vermutet hätte, mit Reclamausgaben von Schiller, Rilke oder Kant in der U-Bahn sitzen sehen, bei dem Versuch, ihr durch den Besuch einer Show von Mario Barth hoffnungslos überzogenes Schwachsinnskonto wieder ins Lot zu bringen.

Ich kann den Einwand schon hören, dass mein Punktesystem vielleicht den Schönheitsfehler haben könnte, ein wenig subjektiv zu sein. Menschen, die diesen Einwand erheben, möchte ich die Gegenfrage stellen, ob sie heute schon ihre empfohlene Tagesration an Vitamin E zu sich genommen haben, und wenn nein, warum nicht, und wenn ja: Warum eigentlich?

Categories : Gesellschaft  Kultur

Ha ha ha, kuck ma, die Palin…


Cabuflé; 2008-10-17

Cabuflé hat leider gerade alle Hände voll zu tun und müllt das zarte Pflänzchen Instant-Eistee deshalb vorerst weiterhin mit albernem Flash-Gebimse zu. Demnächst gibt es von mir auch Wissenswertes und Interessantes, ja ich scheue mich nicht zu sagen: Tiefschürfendes zu allerlei Themen. Vorerst muss aber sowas reichen:

Ich bin aus diversen Gründen skeptisch gegenüber jener Spielart sich politisch gebenden Humors, die nichts anderes angreift als die vermeintliche Dummheit der attackierten Person. Das war schon bei Bush billig und bei Palin ist es das nicht weniger.

Die Flashinstallation Palin As President jedoch macht die inhaltliche Einfallslosigkeit immerhin durch gestalterische Liebe zum Detail wett und wird deshalb von mir hiermit als netter Zeitvertreib empfohlen.

Viel Spaß…

(via)

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