Erinnerungslöschdroge


Malibu Aircraft; 2008-12-05

Eine der klassischen Hypnose-Phänome ist es, Erinnerungen “löschen” und wiederherstellen zu können. Eine andere anscheinend sehr erfolgreiche Methode PTSM zu behandeln, ist das Eye movement desensitization and reprocessing (EMDR), in dem Augenbewegungen nutzbar gemacht werden, um Erinnerungen besser integrieren bzw. die emotionale Ebene aus ihnen entfernen oder stark abschwächen zu können. Dass Augenbewegungen Einfluss auf die Psyche haben, ist spätestens seit der Entdeckung der REM-Schlafphase bekannt und Richard Bandler, einer der Gründer des nicht ganz unumstrittenen NLPs (Neurolinguistisches Programmieren), stellte bereits in den 70er Jahren die These auf, dass Augenbewegungen Auskunft über innere Prozesse geben können, also z.B. darüber ob eine Person gerade in Gefühlen oder Bildern denkt.

Jetzt gibt es erste Studien in denen getetet wurde, wie sich spezielle Erinnerungen medikamentös “behandeln” lassen (klick). In einer Studie wurde Unfall- und Vergewaltigungsopfern der Betablocker Propranol gegeben, während sie sich an die Situation erinnern sollten. Nicht sehr überraschenderweise assozierten sie die folgenden heruntergefahrenen Emotionen daraufhin mit der Erinnerung und eine Woche später liesen sich Verbesserungen messen.

Interessanter ist die andere Studie in denen Ratten die chemische Verbindung U0126 verabreicht wurde, was zu einer sehr speziellen, vollständigen Amnesie führte, während eine sehr ähnliche Erinnerung, die nicht gelöscht werden sollte, erhalten blieb.

Sowohl Hypnose als auch EMDR ermöglichen eine Integration und Neubewertung der Erinnerungen. Vielleicht hat bald ja jeder eine Packung Tabletten neben dem Bett und sobald eine Erinnerung an eine schmerzhafte Beziehung oder was auch immer hochkommt, reicht ein Griff und sie ist für immer vergessen.

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