In echt passiert


Savanna Sue; 2009-08-05

In Hellersdorf ein Nazi stand
er hob zum Hitlergruß die Hand

Der Platz um ihn war menschenleer
er wünschte sich was Schönes her

und aus Papier in A4Norm
entstand ein Kreuz in Hakenform

Doch Nachbarn hatten ihn gesehn
und ließen ihn da nicht so stehn

Bei Muskelkrampf und Hitlerei
hilft manchmal nur die Polizei

Die nahm ihn mit und stellte fest
es war ein Griff ins Wespennest

denn der kleine Nazi war
fast schon vorbestraft sogar!

Und die Moral von der Geschicht:
Bist du dumm, dann zeig es nicht

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Neurolügologie (ja ok sorry..)


Malibu Aircraft; 2009-07-26

Wollte nur eben den Link zu einem Video einstellen, das ganz gut den aktuellen Forschungsstand der Neuroforschung im Bezug auf “Gedankenlesen” zusammenfasst. Enthält unter anderem ein Interview mit einem Berliner Forscher, der angibt bereits von deutschen Behörden kontaktiert worden zu sein. Interessantes, vor allem rasend fortschreitendes Feld und die moralischen und ethischen Fragen ergeben sich natürlich spielend.

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Sie sind unbesiegbar geworden!


Sims Alabim; 2009-07-18

Neulich bin ich an eine aktuelle Folge von “Giulia in Love” geraten. Der Inhalt: Ein gutes Dutzend Männer (oder was sich dafür hielt) lebte mit Giulia Siegel in einer Villa, jeder mit dem Auftrag, ihr Herz zu erobern und seine Konkurrenten auszustechen.

Die Männer und Giulia sitzen bei Tisch, sie bringt ihnen Tischmanieren bei. Es ist ein Bild wie eine Realverfilmung von Schneewittchen und die sieben Zwerge. Sie sagt: “Ich nehme Euch alle nach Ibiza (oder sonstwohin, es ist völlig wurscht) mit”. Die Zwerge freuen sich, klatschen brav Applaus, sagen brav “Danke, Giulia”. Dann müssen die Zwerge ihr ein Kleid aussuchen. Wer das schönste aussucht, darf sie und das Kleid auf eine Party begleiten. Er muss dazu aber weiß angezogen sein. Der Gewinner hat leider keine weiße Hose kein weißes Sakko. Er hat noch eine Stunde Zeit, um Giulia mit einer kreativen Lösung dieses Mißstandes zu beeindrucken. Der Kandidat möchte nicht einfach einen weißen Anzug kaufen, das fände Giulia sicher unmännlich, fürchtet er. Daher tackert er sich ein weißes Handtuch aus dem Hotel um die Hüfte und zieht dazu ein bedrucktes T-Shrit an, und wundert sich anschließend, dass Giulia ihn so nicht mit auf die Party nehmen möchte.

An dieser Stelle klingelte das Telefon. Ich weiß also nicht, wie es weiterging. Später dachte ich zuerst: Das ist so schräg, das wird meine neue Lieblingssendung. Dann wurde mir das Dilemma erst klar: Das ist so schräg, das kann nicht mehr überboten werden. Keine Satire, keine Parodie, keine Mattscheibe von sonstwem kann da noch drüber. So etwas zu kritisieren ist obsolet, es zu verarschen nicht mehr möglich.

Sie sind unbesiegbar geworden!

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Fremdschrieb: Harry Potter nervt; TV-Tip: Stop Making Sense


Cabuflé; 2009-07-14

Und wieder ein moviepilot-Lesebefehl. Diesmal habe ich mir ein vollkommen sinnfreies Lamento über die Potter-Manie aus den Rippen geleiert:

(…) denn genau das ist ja das Schlimme an Harry Potter: Im Gegensatz zu anderen Hype-Phänomenen fürs jüngere Publikum kann man ihn noch nicht mal guten Gewissens hassen! Die Chroniken von Narnia hat christlichem Erlösungskitsch und alberne sprechende Tiere, Twilight – Biss zum Morgengrauen bietet dem passionierten Nörgler und Klugscheißer ein wahres Fest mit seinem unverhohlenen Sexismus, Lustfeindlichkeit, glitzernden Vampiren und mehr und Die Wilden Kerle als vergleichbares deutsches Produkt hat die Ochsenknecht-Brüder. Case closed.

Wenn ich als Potter-Verächter nun erklären soll, warum sich mir bei allen News zu Harry Potter und der Halbblutprinz die Nackenhaare aufstellen, stehe ich da wohl erst mal ziemlich blöd da. Es gibt einfach – so im Allgemeinen – nicht wirklich etwas auszusetzen an Joanne K. Rowlings Hogwarts-Universum. (…)

Der ganze Artikel auf moviepilot.de

Im übrigen durfte ich heute ausnahmsweise mal einen TV-Tip schreiben, den ich wirklich für hochgradig empfehlenswert halte. Wer also heute Nacht lange auf bleibt, sehe unbedingt den großartigen Konzertfilm Stop Making Sense.

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Zum Tod von Michael Jackson habe ich eigentlich nichts zu sagen.


Sims Alabim; 2009-07-12

Vielleicht geht es einem auch nur so, wenn man ein web.de – Postfach hat, aber ich frage mich: Ist auf der Welt tatsächlich so wenig los, dass man aus dem Tod von Michael Jackson wirklich jeden Tag eine neue Schlagzeile generieren muss?
Ich war nie ein Fan, aber trotzdem kann ich anerkennen, dass hier eine bedeutende Persönlichkeit der öffentlichen Wahrnehmung gestorben ist. Aber haben wir denn inzwischen von Todesursache, Beerdigungsspeisenfolge, Mordverdacht, Obduktionsbericht und Erbschaftsregelung bis hin zu den persönlichen Traumata anderer Stars, weil sie bei seiner Beerdigung schlecht gesungen haben, nicht jeden möglichen Aspekt eines Todesfalles abgefrühstückt?
Können zumindest die Medien (und die Facebook-Community) Michael Jackson jetzt nicht Mal in Frieden ruhen lassen?
Es nervt einfach!

Oder wird das so ablaufen, wie in den 90er Jahren mit Superman, als DC-Comics ihren verstaubten Helden dadurch zu neuem Erfolg geführt haben, dass sie ihn erst mit viel Brimborium sterben ließen, ihn dann mit noch mehr Brimborium beerdigten, ihn dann in mehreren verschiedenen Inkarnationen auferstehen und die Leser über Monate rätseln ließen, wer von diesen wohl der echte Superman sei, bis letzterer schließlich mit maximalem Brimborium auch wieder zum Leben erwachte?

Das wäre doch, nachdem sich die Superstars und Topmodells langsam abnutzen, die Idee für eine neue Castingshow: Die Welt sucht den auferstandenen King of Pop! Ist sein Talent an seine Geschwister übergegangen? Ist seine Seele in den Leib eines Barpianisten aus New Orleans oder eines Telefonverkäufers aus England gefahren? Hat er sich schon vor Jahren klonen lassen? War er in Wirklichkeit ein Vampir? Oder hat ein Erzengel persönlich den goldenen Deckel von seinem Sarg gerissen und “Jacko” zurück ins Reich der Lebenden geführt? Waren die zahlreichen Operationen von vorn herein nur dazu da, das Original von potentiellen Wiedergängern ununterscheidbar zu machen?

Seht Ihr, als ich mich vor ein paar Minuten hingesetzt habe, um dieses kleine Pamphlet zu schreiben, wollte ich eigentlich auf diese ganzen Aasgeier-Scherze verzichten. Aber web.de schafft es, dass ich über Personen und Ereignisse schreibe, über die ich eigentlich nicht einmal nachdenken will. Ich nenne das das Dieter-Bohlen-Phänomen. Ich glaube, dass dieser Mann eigentlich kaum echte Fans hat. Ich glaube, seine Medienpräsenz nährt sich vor allem dadurch, dass Dieter Bohlen 80% der Bevölkerung allein durch die Tatsache, dass man an seiner Fresse nicht vorbeikommt, derartig auf die Nerven geht, dass allein dieser Hass als Legitimation für die nächste Schlagzeile ausreicht. Ich unterstelle ihm und seinem Management weiterhin, dass die das genau wissen, und ihn absichtlich zum Buhmann des Feuilletons und der halbwegs geschmackssicheren Mehrheit des Deutschen Volkes stilisieren. Dieter Bohlen lässt einem keine andere Wahl, als ihn entweder irgendwie zu mögen oder zu hassen, man kann sich ihm gegenüber nicht neutral verhalten, weil er einem dazu zu penetrant von allen Leinwänden sein Zahnpastawerbungsgrinsen entgegenschleudert.

Und wieder einmal stehe ich dem Phänomen der Celebrities hilflos gegenüber. Denn gerade, sie nicht zu mögen, ist genau der Beitrag, den man leisten muss, um Dieter Bohlen, Paris Hilton und Heidi Klum im Fokus des Interesses zu halten. Roger Willemsens äußert charmante Entgleisung, dass er gerne “sechs verschiedene Sorten Scheiße aus dieser Frau herausprügeln” würde, hat leider auch nur dazu geführt, dass Heidis Management eine Gelegenheit hatte, sich über die “Gewaltandrohung gegen eine schwangere Frau” entrüstet zu zeigen. Und wieder genug Aufmerksamkeit generiert, um den Preis für die “Werbeinseln” im Topmodell-Sumpf in die Höhe zu treiben. Und man erinnert sich jetzt auch wieder daran, wer der Mann im blauen Anzug war, der früher so eine Talkshow hatte.

Bei aller Friedlebigkeit meiner Wenigkeit gibt es in den dunklen Winkeln meines Gemütes einen Teil, der sich diebisch darüber freuen würde, wenn endlich einmal jemand diese Drohungen wahr machte. Wenn endlich einmal ein Kandidat im Casting von DSDS eine Schusswaffe dabei hätte, und das, was Dieter Bohlen anstelle eines Hirns hat, über den billig gecasteten Rest seiner Jury verteilen würde. Aber nun hat uns der Fall Jackson leider gezeigt: Nicht einmal das würde helfen! Nicht einmal wenn sie tot sind hat man Ruhe vor denen! Vielleicht bleibt einem dann wirklich nichts anderes mehr, als Absätze wie diesen zu schreiben, in der Hoffnug, dadurch wenigstens den eigenen Aufmerksamkeits-Koeffizienten zu pushen…

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Linke Arroganz


Malibu Aircraft; 2009-07-01

Iranische Oppositionelle als “Discomiezen” und “Strichjungen des Finanzkapitals” – was sich anhört wie Mullah-Propaganda, stammt aus den Webforen der deutschen Linken. In ihrer Bewunderung für das islamistische Regime sind sie sich mit ihrem schärfsten Gegner einig: den Neonazis.

Spiegel Online

Vielleicht etwas pauschal der Artikel, deckt sich aber ziemlich mit meinen Diskussionen mit einigen selbsterklärten Linken, Postmodernen und Antifaschisten.

Auch empfehlenswert: Hitchens zur “Wahl” und persischer Paranoia und erstaunlicherweise hat Broder auch was intelligentes zu sagen.

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Tor zur Hölle!


Malibu Aircraft; 2009-06-27

Ahhhhhhhhhhhhh!!!!!!!! Ich habe mich geirrt! Es gibt doch eine Hölle! Vergib mir, Amen, Vater, bitte, bitte, ich hab’s nicht so gemeint!!!

Darvaza: The Door to Hell – City of Ember Blog

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Neulich, in der Stadt…


Sims Alabim; 2009-06-17

Dramatis Personae: Er & Sie

Die Situation: Er ruft Sie an. Ihr passt es gerade nicht. Ihm ist das egal.

Er:

„Ich muss Dir unbedingt erzählen, was ich gestern erlebt habe. Ich hatte gehört, dass Gott in der Stadt wäre, und ich dachte mir, den könnte ich doch mal auf unser kleines Problem ansprechen.

Ich bin also zu ihm hin und als er gerade einen Augenblick Zeit hatte, meinte ich zu ihm, dass ich mich zwar nicht aufdrängen wollte, aber schon gerne eine Auskunft von ihm hätte. Er sieht mich an und sagt: Na dann, wie kann ich Ihnen helfen?

Ich sage: Es ist ja so, es gibt doch sicher jemanden, den Du für mich bestimmt hast, eine Frau halt, und weil ich jetzt schon Mitte Dreißig bin und sie noch immer nicht getroffen habe, dachte ich mir, wo Du schon Mal in der Stadt bist, ich frage einfach Mal, wann ich sie denn endlich treffe, weil dann könnte ich auch wesentlich besser für den nächsten Urlaub planen…

Und Er sieht mich an und fragt: Wie war der Name noch Mal? Ich sage meinen Namen und er klappt sein großes, goldenes Buch auf und schlägt nach unter K. Dann schaut er eine Weile und runzelt die Stirn und sagt: Das ist aber komisch, sie hätten der Frau schon vor über fünf Jahren begegnen sollen.

Und ich sage: Na, das lässt sich ja leicht aufklären. Wie heißt sie denn?

Und dann sagt er mir Deinen Namen.”

Er lässt eine dramatische Pause. Sie will etwas erwidern, hat die Länge der dramatischen Pause aber überschätzt.

Er:

Genau das habe ich auch gedacht! Ach die, sage ich, ja, die kenne ich, aber das kann doch nicht die Frau meines Lebens sein? So richtig zum Heiraten und Kinderkriegen? Ich meine, wir beide schaffen es nicht einmal, für eine Woche in Urlaub zu fahren, ohne dass wir uns am Ende angiften! Wie sollten wir denn zusammen…?  – und so weiter. Aber er deutet einfach in sein Buch und sagt: Das ist die Frau. Wenn ihnen das nicht passt, dann kann ich da jetzt auch nichts machen.

Sie:

„Hast du ihm gesagt, dass wir beide uns getrennt haben? Dass deine Traumfrau in einer neuen Beziehung glücklich ist und dass sie, auch wenn du das nicht einsehen willst, mir dir nichts mehr zu tun haben will?”

Er:

„Ja, klar, habe ich das gesagt. Aber ich meine: Das ist Gott! Für den sind solche Sachen Peanuts! Der muss sich normalerweise mit ganz anderen Kalibern rumschlagen. Und er sagt dann auch irgendwann zu mir: Also, wenn es euch Zweien zu mühsam wird: Bitteschön, dann lasst es bleiben. Es muss ja auch nicht jeder heiraten. Ihr könnt auch euer Leben lang alleine bleiben oder dem Falschen  – wird ja heutzutage auch sehr gerne genommen. Ist mir egal. Mehr als euch beide füreinander bestimmen kann ich auch nicht. Ein Bisschen was müsst ihr schon auch dazutun. Und jetzt muss ich mich entschuldigen, denn es gibt auch noch Leute, die haben echte Probleme…

Und damit dreht er sich um und lässt mich stehen. Tja, das war`s.”

Sie:

„Und das musstest du mir jetzt unbedingt erzählen?”

Er:

„Ich dachte nur, es wäre nur fair, wenn du es auch weißt.”

Sie:

„Danke. Was würde ich nur ohne dich machen?”

Er:

„Dein Leben lang alleine bleiben oder den Falschen heiraten.”

Fortsetzung folgt…?

Barack in Kairo


Malibu Aircraft; 2009-06-04

Normalerweise finde ich Besprechungen einzelner Politikerreden eher ermüdend. Aber wenn eine Rede vom amerikanischen Präsidenten als Ansprache an die „muslimische Welt“, zwei zusammen völlig bedeutungslose Worte, in der Hauptstadt eines autoritären, pseudodemokratischen Polizeistaates, in dem die Hauptgesetzesquelle die Scharia ist, angekündigt wird, dann ist es vielleicht doch wert, ein bisschen genauer zu schauen. Im Prinzip ist an der Rede nichts falsch, außer dem, was man auch vorher schon vermuten konnte. Und es nichts dran zu rütteln, dass Obama ein guter und angenehmer Sprecher ist.

Das Hauptproblem ist, dass gleichzeitig Klischees und Vereinfachungen bekämpft werden sollen, während sie gebaut werden. Es gibt eine muslimische Welt noch weniger als es eine christliche Welt gibt. Schiiten, Sunniten, Wahhabiten, Sufiten, Aleviten, usw. bekämpfen sich nicht nur gegenseitig, sondern auch untereinander. Wenn man den Irak beispielweise nach Religionsrichtungen aufteilen würde, hätte man bestenfalls lauter Ministaaten von der Größe kleiner Städte.

Obama weiß das natürlich, deswegen ist es ja auch nur eine symbolische Rede und letztendlich nicht mehr als eine Mischung aus allgemeinen Schmeichelein und ein paar Dingen, die zwar nicht neu sind, aber auch nicht zu wenig gesagt werden können.

Aber ob es gut ist, ein Bild eines nicht-existenten einheitlichen Islam zu zeichnen und dabei Kultur mit Religion quasi gleichzusetzen, während demokratische und säkulare Werte implizit als „westlich“ gebrandmarkt werden, wage ich zu bezweifeln.

Homöopathie tötet


Malibu Aircraft; 2009-06-04

Homöopathie wird in der Regel mit den ähnlichen Argumenten verteidigt, mit denen auch Aberglaube und Religion gerechtfertigt werden soll. Wenn’s hilft, wo ist das Problem? Das Warum spielt keine Rolle mehr, subjektives Erleben wird zum ultimativen Kriterium erhoben und es kümmert auch nicht, dass es ehrlichere Wege gibt, die Kraft des Unbewussten zu nutzen, wie Hypnose. (Ehrlich, weil das Grundkonzept der Hypnose nicht auf übersinnlichen Unfug zurückgreifen muss, was einzelne Hypnotiseure behaupten, steht auf einem anderen Blatt.) Und schließlich haben jetzt sogar die Schweizer per Volksvotum die “Komplementärmedizin” in ihre Verfassung verankert, was die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen gleich dazu veranlasste etwas ähnliches für Deutschland zu fordern. Es wird mal wieder angeführt, dass Akupunktur in manchen Studien höhere Erfolgsquoten erzielte als konventionelle Behandlungsmethoden, teilweise fast doppelt so hoch. Was natürlich gerne verschwiegen wird ist, dass Fake-Akupunktur, wo Nadeln einfach irgendwo hin gestochen werden, genauso gut abschneidet. Das ganze ist also vielmehr ein Beweis für die erstaunliche Heilungskraft unseres Unbewussten, welche durch verschiedene, ehrliche Ansätze viel mehr genutzt werden sollte. Darunter fällt z.B. auch ein respektvolles und verständnisvolles Verhältnis zwischen Arzt und Patient, was das reguläre Krankensystem von den “Alternativen” sicher teilweise lernen könnte. Der Placebo-Effekt ist keineswegs der Dummen-Bonus, den Leichgläubige für ihre Naivität einsacken. Er ist ein Beweis, dass die Psyche auch bei körperlichen Schwierigkeiten über beeidruckende Heilungskräfte verfügen kann. Warum es aber nicht nur moralisch verfänglich sondern gefährlich ist, beispielsweise Homöopathie als mehr als die Abzocke mit beleidigend hirnrissiger pseudo-wissenschaftlicher Erklärung zu bezeichnen, die sie ist, zeigt dieser Brief, in dem Ärzte und Forscher die WHO mehr oder weniger anflehen, Homöopathie zu verurteilen. Denn die Behauptungen, die hier vielleicht zu “ganz harmlosen komplementären Maßnahmen” führen, schüren besonders in Entwicklungsländern falsche Hoffungen und können katatrophale Auswirkungen haben.

Zwei Zitate aus dem Brief:

“The aggressive stance some homeopathic practitioners take towards life-saving drugs for HIV, TB, malaria and other diseases that ravage the developing world is irresponsible, patronising and unnecessary. We should not deny people in developing countries access to the full facts and to high-quality scientific evidence.”

“The catastrophic consequences of promoting irrational and ineffective treatments for serious illnesses have been demonstrated in South Africa, where Thabo Mbeki’s policies have led to an estimated 365,000 unnecessary premature deaths. The prospect of replicating this reckless behaviour elsewhere in developing countries by advocating homoeopathic treatments for AIDs and other potentially lethal conditions is appalling. I hope that the timely intervention by the Voice of Young Science Network will help to pre-empt a public health disaster. It illustrates the importance of young scientists, torchbearers for a better future, taking a stand and speaking out.”